Was hat Corona Immunitas erreicht?
Corona Immunitas hat die Immunität der Schweizer Bevölkerung über mehrere Phasen untersucht. Die Resultate dienten kantonalen und nationalen Behörden als Grundlage für Entscheidungen im Zusammenhang mit der Pandemie. Corona Immunitas dient mit den erhobenen Daten als Kompass in der Pandemie: Konkret war dies etwa beim Umgang mit Schulschliessungen oder dem Impf-Monitoring zuhanden des BAG der Fall. Darüber hinaus sind die Daten von Corona Immunitas die Grundlage für etliche Entscheidungen seitens der Behörden. Sollte sich die Pandemielage in Zukunft substanziell ändern, können rasch gezielte, neue Untersuchungen in die Wege geleitet werden.
Was passiert in Zukunft?
Es ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass Corona Immunitas nicht vollständig endet, sondern nur der zentral koordinierte Teil abgeschlossen wird. Viele Sub-Studien sowie auch die Datenerhebung in einigen Studienzentren werden individuell fortgeführt.
Ausserdem wurde die sogenannte Fast Response Unit gegründet. Sie besteht aus den drei Studienzentren Tessin, Waadt und Zürich. Bei substanziellen Änderungen der Pandemielage, wie zum Beispiel neuen Virusvarianten oder weiteren Entwicklungen zu den Impfungen, ist die Fast Response Unit bereit, die Infrastruktur rasch wieder hochzufahren und entsprechende Untersuchungen oder Umfragen zu starten.
Was ist die Fast Response Unit (FRU)?
Die Fast Response Unit besteht aus den drei Studienzentren Tessin, Waadt und Zürich. Sie wird im Jahr 2022 zwei weitere serologische Testphasen, die 5. und 6. durchführen.
Im März 2022 hat bereits die 5. Testphase gestartet. Weil im Kanton Waadt erst kürzlich eine Erhebung stattgefunden hatte, beschränkt sich Phase 5 auf den Tessin und Zürich. Pro Altersgruppe werden 200 Personen* aus einer Zufallsstichprobe des Bundesamts für Statistik getestet und zum anschliessenden verkürzten digitalen Follow-up eingeladen. Dieses beginnt voraussichtlich im Mai.
Die 6. Testphase ist für den Frühsommer 2022** vorgesehen. In dieser Phase werden die Entwicklung der Pandemiesituation nach umfänglichen Lockerungen und eine Standortbestimmung im Fokus stehen.
Weil die regionalen Unterschiede durch die Impfung und durch natürliche Infektionen immer kleiner werden, ist es nicht nötig, die Erhebungen weiterhin in allen 14 Studienzentren durchzuführen.
Warum findet das Re-Scaling von Corona Immuntias zum jetzigen Zeitpunkt statt?
Das ursprüngliche Ziel von Corona Immunitas war zu untersuchen, wie gross der Anteil an Personen in der Schweiz ist, der Antikörper gegen das Coronavirus entwickelt hat. Diese Zahl ist – insbesondere auch durch die Impfung – innerhalb der Corona Immunitas Teilnehmenden auf durchschnittlich über 80 Prozent angestiegen (Resultate pro Region und Altersgruppe finden Sie hier). Während die regionalen Unterschiede zu Beginn gross waren, sind sie im Verlauf der Pandemie zunehmend verschwunden. Corona Immunitas war seit Beginn als zeitlich limitiertes Projekt organisiert und finanziell aufgestellt. Dieser erste geplante Endpunkt wird im Dezember 2021 erreicht werden. Deshalb wird der zentral koordinierte Teil der Studien abgeschlossen. Das Erreichen dieses Meilensteins bedeutet jedoch nicht das Ende, sondern eine Transformation von Corona Immunitas. In ausgewählten Studienzentren laufen Teile von Corona Immunitas weiter, und verbleibende Ressourcen werden in Bereichen verwendet, wo nach wie vor neue und relevante Resultate zu erwarten sind. Verschiedene Studienzentren führen zudem das Digitale Follow-Up individuell fort.
Was heisst «Derzeit ist die Pandemie-Situation stabiler als noch vor einem Jahr»?
Die Pandemie hat uns in den letzten Monaten gelehrt, dass sie unbeständig und unvorhersehbar ist. Genau das hat sie aktuell wieder bewiesen. Zum Zeitpunkt des Versands der Kommunikation war die Situation noch stabiler als dies vor einem Jahr der Fall war. Während in der zweiten Pandemiewelle in der Schweiz ein Höchststand des 7-Tage-Schnitts von 8'000 Fällen pro Tag verzeichnet wurde, lag dieser bis zum 19.11.2021 bei etwas über 4'000 Fällen (Quelle SRF). Nun sind die täglich gemeldeten Neuinfektionen jedoch auf ein Allzeithoch von über 20'000 angestiegen, womit auch der 7-Tage-Schnitt ansteigt. Aktuell liegt er bei etwas über 25'000 Fällen pro Tag (Stand 11.01.2022, Quelle SRF).
Ein wichtiger Unterschied, der sich nach wie vor beobachten lässt, ist, dass die Spitaleinweisungen auf Intensivstationen bei vollständig Geimpften nicht proportional zu den Fallzahlen steigen (die NZZ hat darüber berichtet). Wie die Impfung schwere Krankheitsverläufe verhindert, erklärt dieses Science in a Minute Video. Auch die Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 liegen derzeit unter dem Niveau, das sie im Winter 2020 erreicht hatten. Die Entwicklung der Hospitalisierungen und Todesfälle lässt sich allerdings noch nicht abschliessend beurteilen, dafür müssen die nächsten 2-3 Wochen abgewartet werden. Corona Immunitas wird die Situation weiterhin genau beobachten und die Fast Response Unit (mehr Informationen dazu unten) wäre im Bedarfsfall bereit, weitere Untersuchungen und Umfragen zu starten.
Soll ich mich ein drittes Mal impfen lassen?
Für Fragen zur Coronaimpfung stehen das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) zur Verfügung. Bitte folgen Sie diesem Link. Dort finden sie auch die Weiterleitung zu den kantonal zuständigen Stellen. Wer für die Auffrischimpfung in Frage kommt, finden Sie hier.
Die FAQ werden laufend mit weiteren Fragen und Antworten ergänzt.
*Es sind 4x200 Personen, die Gruppen: 16-29; 30-44; 45-64 und 65+
**Die Phase wurde vom Spätsommer auf den Frühsommer gelegt, sodass die Impfungen besser geplant werden können im Herbst.