On the Road - Interview mit Rylana Wenger

19.01.2021

Corona Immunitas

Rylana Wenger ist Studien Koordinatorin am Inselspital Bern und sitzt seit etwas mehr als einer Woche hinter dem Steuer von einem der sechs Corona Immunitas Testbusse. Im Interview spricht sie über ihre Erfahrungen.


Welche Chancen bieten die Testbusse?

Den grössten Vorteil sehe ich darin, dass auch abgelegene Orte wie beispielsweise Adelboden oder Grindelwald besucht werden können. Insbesondere für ältere Leute ist das die einzige Möglichkeit, an der Studie teilzunehmen. Aber auch jüngere Teilnehmende sind froh, wenn sie nicht extra 1-2 Stunden freinehmen müssen, um zum Testen zu kommen. Die Nachfrage ist sehr hoch.

Gibt es Herausforderungen?

Der Arbeitsplatz an sich ist herausfordernd. Gerade in höher gelegenen Regionen wie Gstaad oder Adelboden gibt es viele kurvenreiche, schneebedeckte Strassen. Die Temperaturen liegen unter Null Grad. Obwohl der Bus mit einem kleinen Ofen beheizt ist und wir uns dick einpacken, ist es kalt. Bei diesen Temperaturen eine Vene zu finden, ist schwierig und völlig anders, als was wir uns gewohnt sind.

Welches war dein persönliches Highlight beim Testen im Bus?

Es ist extrem schön zu sehen, wie dankbar und zuverlässig die Teilnehmenden sind. Aber auch wildfremde Leute auf der Strasse nehmen uns wahr, winken, stellen Fragen und sind neugierig. Das motiviert mich jeden Tag aufs Neue!

Was hat dich am meisten erstaunt?

Ich war überrascht, wie viel Respekt gewisse Leute vor dem Virus haben. Es gibt tatsächlich Personen, die ihr Haus seit April 2020 nicht mehr verlassen haben. Auch uns begegnen sie mit grosser Zurückhaltung und kommen teilweise komplett in Masken, Plexiglasschutz und Handschuhe vermummt.