Erste Ergebnisse der Zürcher Coronavirus Kohorte zur Entwicklung von Antikörpern

30.11.2020

Universität Zürich

Stand November 2020

In der Zürcher Coronavirus Kohortenstudie wird die Immunantwort gegenüber einer Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) untersucht. Das Besondere an dieser Studie ist, dass die Studienteilnehmenden zufällig aus allen Personen im Kanton Zürich ausgewählt werden, welche eine Infektion mit dem Coronavirus haben. Somit kann die Zürcher Coronavirus Kohortenstudie Aussagen für die Bevölkerung machen.

Nun liegen erste Ergebnisse der von 307 Personen der Studie vor (Durchschnittsalter 43 Jahre, 50% Frauen), bei denen zwischen dem 6. August und 9. Oktober 2020 die Diagnose einer Infektion gestellt wurde und die sich bereit erklärt haben, mitzumachen. 83% berichteten von Beschwerden im Zusammenhang mit der Coronavirusinfektion und die durchschnittliche Anzahl Symptome war fünf. 14% berichteten über schwere Symptome und 3% mussten hospitalisiert werden. 83% der Personen hatten nach einem Monat eine nachweisbare Antikörperreaktion entwickelt.

Eine detaillierte Analyse ergab, dass Personen mit einer schwereren Erkrankung, Männer sowie Nichtraucher mit höherer Wahrscheinlichkeit nachweisbare Antikörper und mehr Antikörper im Blut hatten. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist es zu erwarten, dass Antikörper spätestens einen Monat nach der Diagnose nachweisbar sind. Dies bedeutet, dass fast 20% der Personen mit einer Coronavirusinfektion keine Antikörper entwickeln. Diese Personen können aber durchaus eine Immunität aufweisen, welche man anhand der Antikörper alleine nicht feststellt. Es gibt auch Abwehrzellen (zum Beispiel T-Zellen), welche als Antwort auf eine Infektion zum späteren Schutz vor dem Virus beitragen, was in der Zürcher Coronavirus Kohortenstudie bald auch untersucht werden wird.